Pflegepaten für Spielplätze

 

Langweilig, dieser Platz. Hier wurde möbliert statt modelliert. Alle Geräte sind ok, die Einzäunung ebenfalls, der Rasen ist schön grün da auf größerer Länge gehalten.

 

Aber kein Baum, kein Strauch, keine Krokusse, keine Wassertränke. Narturmäßig karg. Mangelware Natur.

 

So oder ähnlich sehen sehr viele Spielplätze leider aus.

 

 

Pflegepaten werden gebraucht. Anwohner, die freiwillig die Pflege abgegrenzter Bereiche übernehmen. Die Grundpflege verbleibt beim Bauhof. Aber die zusätzlichen Tätigkeiten, die Bauhöfe scheuen, da sie nicht genügend Personal von der Politik genehmigt bekommen, können gern Pflegepaten übernehmen.

 

Rechtlich bestehen überhaupt keine Bedenken. Denn es geht hier nicht um eine komplette Umgestaltung eines Platzes sondern darum, einzelne Bereiche naturnaher zu gestalten. Die Sicherheit ist durch die regelmäßigen Prüfungen gegeben, welche die DIN EN 1176-7 vorsieht und unsere Gerichte als Maßstab der Verkehrssicherungspflicht vorschreiben. Spätestens mit der Jahreshauptinspektion (der Volksmund sagt TÜV-Prüfung dazu) würde ich einschreiten.

 

Ziel ist, den Platz für die Kinder naturnaher zu gestalten. Sie sollen die Natur kennen und erleben lernen. Die Natur will erkundet werden. Geben wir den Kindern die Chance. Dazu muss man ihnen etwas anbieten. Gleichzeitig wird dadurch die Biodiversität erhöht, werden Schmetterlinge, Bienen, Plüschmors (Hummeln), andere Insekten, Marienkäfer usw. als auch Vögel angezogen. Es ist eine Bereicherung der Natur.

 

Es dürfen auch gern Nistkästen aufgehängt werden. Firma Erdenfreund hat eine Reihe guter Produkte im Angebot. Wir sind begeistert davon.

 

Und die Pflegepaten werden sich wohler fühlen und den Spielplatz als Treffpunkt, Klönschnack oder Kaffeeklatsch nutzen. Spielplätze werden dadurch wieder belebt.

 

Auf Spielplätzen sind alle (in Worten "ALLE") Pflanzen erlaubt. Die DIN EN 18034-1 wurde geändert. Die Begründung steht deutlich darin. Siehe anderen Blogbeitrag von mir.

 


Unser Futterhäuschen ist von Erdenfreund, können wir bestens empfehlen.

Eichhörnchen werden angelockt und kommen leicht an ihre Haselnüsse, die Lieblingsspeise. Wir haben zwei Dauergäste gewonnen.

 

Auch Vogelhäuschen sind im Shop erhältlich.

Bei uns haben bereits im ersten Jahr fleißig Blaumeisen genistet, gleich zweimal. Mal sehen, was unsere neue Katze davon hält. Auch freuen sich natürlich "unsere" Sperber. Gemischte Gefühle.

 

Die Natur besteht aus zahlreichen Biokreisläufen. Diese müssen wir stärken, wo immer wir können. Klimawandel und Artenverlust gebieten es.

 


Was wir empfehlen

Wassertränke: Vögel und Insekten benötigen Wasser zum Überleben. Sträucher allein sind zu wenig. Also müssen Wasserschalen aufgestellt werden. Und diese müssen ein bis mehrmals wöchentlich aufgefüllt bzw. gereinigt werden. Vogelkot muss entfernt werden.

 

Insektenhotel: Siehe Blogbeitrag.

 

Frühblüher / Bodendecker: Blühen soll es das ganze Jahr hindurch. Besonders die ersten solitären Insekten haben es schwer. Verwildernde Krokusse und Winterlinge unter Bäumen oder an Hecken sind dankbare Pflanzen, die immer wieder kommen.

 

Schmetterlingsflieder: Es geht nicht über diese Sträucher. Diese sind voller Schmetterlinge, wenn sie gut gepflegt werden. Ein beherzter Rückschritt am Ende der Frostperiode wird es mit reichhaltigen Blüten im gleichen Jahr danken.

 

Obstbäume: Obstbäume bieten zahlreichen Nutzen, für die Kinder und die Natur. Sind wertvolle Schattenspender. Viele Anregungen siehe entsprechenden Blogbeitrag.

 

Anregungen in meinem Blog: Überhaupt finden Sie zahlreiche Anregungen, wenn Sie im Blog einfach mal verschiedene Suchwörter eingeben. Mit "naturnah" werden 118 Suchergebnisse geliefert (am 1603.2023).

 

Wie es in unserem Garten zugeht und wer sich da aufhält, ist in meinem Pinterest-Auftritt zahlreich bebildert.

 

 

 

Schmetterlingsflieder im eigenen Garten. Schmetterlingsflieder mögen es nicht zu trocken. Also gern eine Mulde ringsherum anlegen, um das Regenwasser aufzufangen.

 

Bei er Bewässerung können wir von den Wüstenländern lernen. Der Klimawandel fordert unser Umdenken.

 

 

Stockrosen sind dankbare Pflanzen. Und die Blüten werden zahlreich besucht. Hummeln lieben es. Hummeln sind friedliche Gesellen, wenn man sie nicht ärgert. Samen sich selbst aus, kommen wieder.

 

 

In einer Kita im U3-Bereich von Erzieherinnen angelegt und gepflegt. Selbst die kleinste Ecke wird ausgenutzt.

 

Kleine Bepflanzungen sind gern auch die Lösung, falls harte Ecken und Kanten entschärft werden sollen.

 

 

Sträucher wurden in dieser Kita achtlos drastisch zurückgeschnitten. Waren das hier Weidenkätzchen? Das Schnittgut wurde vom Platz entfernt, anstatt es zu einer kleinen Totholzhecke zu formen. Als Raumteiler sind solche Totholzhecken immer gut geeignet. Frevel.

 

 

Uud hier gleich ein gutes Beispiel einer Totholzhecke (Flechtzaun). Dieser ist sogar berankt. Kapuzinerkresse überrankt sehr schnell eine solche Hecke. Samt sich selber aus, kommt wieder. Oder gern auch wiederkehrende Wicken.

 

 

Frühblüher als Bodendecker unter Bäumen oder Baumgruppen. Vorbildlich.

 

 

Krokusse einfach mal dazwischen gesetzt. Sehr schön. War von mir die erste Prüfung. An der Rasenpflege müssen wir noch arbeiten. Spielplatzgerecht ist gleichzeitig auch Klimawandelgerecht.

 

Mal nach "Morgentau" im Blog suchen.

 

 

Etwas für Sonnenanbeter, Pflanzen und Tiere. Steinhaufen haben viel zu bieten.

 

Jedoch. Bleiben die Steine an ihrem Platz? Oder wandern sie über den Platz? Wer Mut hat probiere es aus.

 

Rohe Kräfte und Vandalismus sind aber überall. Nicht enttäuscht sein, wenn es nicht funktioniert. Die meisten Bauhöfe trauen sich nicht. Haben schlechte Erfahrungen gemacht.

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