Ich übernehme nur bei besonderer Beauftragung die visuelle Regelkontrolle von Bäumen vom Boden aus. Dann müsste ich die Bäume allerdings zweimal im Jahr sehen, einmal belaubt und einmal unbelaubt. Im Zuge der normalen Jahreshauptinspektion kann ohne zweite Prüfung im Jahr also keine vollständige Regelkontrolle erfolgen.
Allerdings schaue ich bei meinen Jahreshauptinspektionen immer nach oben. Damit erkennt man die gröbsten Schäden oder kann als Lösung weitergehende Baumuntersuchtungen empfehlen, falls das eigene Wissen nicht ausreicht.
Meine Kenntnisse beruhen auf der Regelkontrolle gemäß FLL (ohne Prüfungszertifikat) und der VTA-Methode von Prof. Claus Mattheck aus den Büchern: "Stupsi erklärt den Baum" und "Feldanleitung für Baumkontrollen".
Mit der Baumprüfung habe ich im Jahr 2010 begonnen und schaue seitdem immer auch aufmerksam nach oben.
Weiteres siehe auf der Homepage in den Unterkapiteln zu "Spielplatzprüfungen".
Diesen Baum habe ich in einer Schule einer Stadt gesehen, obwohl die Stadt umfangreiche Baumpflegemaßnahmen organisiert. Stergelich, Wipfeldürre, völlig ungleichmäßiges Kronenwachstum. Das kommt nicht von heut auf morgen.
Gelegentlich muss Platz geschafffen werden. Oder zu alte Bäume gefährden die Sicherheit der Kinder. Oder zwei Bäume standen wie hier viel zu dicht. Einen wegzunehmen wäre zu gefährlich, da der verbleibende Baum ungleichmäßig gewachsen ist und dem Wind nicht gesichert standhält.
Die Baumstumpen oder auch mehrere Meter Restbaum mit Wurzeln dürfen auf Spielplätzen aber gern bleiben. Nach meiner Meinung sollten Sie das auch. Viele Kleinsttiere wird es erfreuen. Und die Kinder natürlich auch.
Für mich war es eine Weiterbildung Anfang 2020 durch den Baumpfleger Hartwig Kahnt (staatlich vereidigter-Baum-Sachverständiger) in Emkendorf.
Pflegemaßnahmen erfolgt.
An Sportplätzen, in Schulen oder solchen Spielflächen stehen die Bäume gern schief. Wenn sie nicht ausreichend gepflegt werden und fachmännische Pflegeschnitte erhalten, wachsen die Äste zu dicht, und gnadenlos immer zum Licht. Also wachsen sie in die Spielfläche hinein. Das bedeutet erhöhtes Risiko. Die Verkehrssicherheit ist nicht mehr gegeben. Also werden wie hier Gewichtsentlastungen vorgenommen. Damit werden die Kronen auch ausgelichtet, was das übermäßige Längenwachstum beendet.
Der mittige Ast will wohl mitspielen, hat die rote Karte verdient. In einem Shwimmbad auf der Liegefläche angetroffen, die Spielgeräte waren entfernt davon.
Zwei Nadelbäume sind wenig benadelt, haben viel zu viel Zapfen gebildet. Absolut eindeutige wie schlechte Signale, hier besteht Handlungsbedarf.
Platanen kommen bei uns im Norden sehr selten vor. Diese ist gut in Schuss, steht allerdings beengt in einem Wohngebiet auf einem Spielplatz. Die Krone sollte oben gekürzt und ausgelichtet werden. Die Schattenbildung ist derzeit (Juni 2021) eher zu groß.
So sieht ein Baumschaden aus, nachdem eine Windhose durch Dätgen in 2011 zog. War nicht Spielplatzthema, war dicht an der Wohnbebauung. Zu starkes Längenwachstum ist in solchen Fällen natürlich besonders gefährdend.
... weiteres Bild.
Das sieht jeder, der eine Sichtprüfung durchführt. Der Baum muss beschnitten werden. Totholz oder vermindertes Wachstum / Vitalität sind in belaubtem Zustand gut zu erkennen.
Radikale Kronenauslichtungen oder Korneneinkürzungen sehen nur im ersten Jahr dramatisch aus. Nach zwei Jahren hat sich die Krone wieder gut gebildet. Sie nimmt dann eine viel bessere Form an als vor dem Schnitt.
Hätte man in vergangenen Jahren regelmäßig Pflegeschnittmaßnahmen durchgeführt, hätte so eine Radikalkur nicht durchgeführt werden müssen.
Anblick nach einem oder zwei Jahren nach dem Radikalschnitt.
Mitten im Verkehrsbereich sind gelegentlich harte Maßnahmen nötig. Aber nach spätestens drei Jahren sieht alles wieder normal aus.
Der gleiche Baum, aus anderer Perspektive aufgenommen. Es werden drei oder vier Jahre zwischen den Bildern liegen.
An Sportplätzen sind alle drei bis fünf Jahre spätestens Pflegeschnitte durchzuführen.
In einer Kita wurde der Baum zu groß, der Seitenast zu schwer und lang, ein Radikalschnitt erfolgte 2013. Fachmännisch abgesägt und den Ring geschützt, den Kern zum Atmen frei gelassen. Risiko für den gesamten Baum entsteht dadurch.
Der Baum hat sich geweht, leider dringen Pilze immer tiefer ein. Ein Baumsachverständiger musste her.
Der gleiche Baum 2017 während der Jahreshauptinspektion.
Der gleiche Baum 2021 während der Jahreshauptinspektion. Für die Standsicherheit besteht keine Gefahr. Allerdings ist die Prognose schlecht. Das Holz ist zu weich, reicht bereits weit in den Baum hinein. Das Wachstum der Wulst außen ist zu langsam, die Wunde wird nicht mehr verschlossen.
Der Schaden schreitet voran, Bild aus 2023. 10 Jahre nach dem Schnitt.
An Obstbäumen sind solche Schäden harmloser, der harte Ring des Baumstammes bleibt lange erhalten. Die Baumkrone ist viel leichter als bei großen alten Laubbäumen wie oben.
Der Schraubendreher ist 30 cm lang, kein Wiederstand war vorhanden.
Extrem auffällig waren die vielen Wipfeldürren in den letzten Jahren (2020 bis 2022).
Sehr schön war die Zwieselbildung zu sehen. Die Beule ist schon beträchtlig. Leider ein Zugzwiesel. Es muss also auf das Kronengewicht geachtet und alle paar Jahre ausgedünnt, die Krone damit erleichtert werden.
Auch hier reichten 30 cm nicht aus. Trotzdem keine Gefahr in diesem Falle.
Es ist selten, dass 30 cm nicht reichen. Hier steckte der Schraubendrehen fest. Aber an alten Obstbäumen, die gut beschnitten sind und einen dichten Laubwuchs aufweisen besteht keine Gefahr.
Also immer gern einen (oder mehr) Obstbäume pflanzen. Bis es zu einer Schattenbildung kommt, dauert es Jahre. Diese Kita denkt langfristig und ökologisch. Hat allerdings auch reichlich Grundstücksfläche zur Verfügung. Im ländlichen Raum ist das keine Seltenheit. Wenn ich da mit vielen Kieler Spielplätzen vergleiche ...
Typischer Grundfehler: Bäue werden zu dicht gepflanzt. Dann wachsen sie , werden größer und größer, und konnkurrieren gegeneinander. Das führt zu extremem Längenwachstum der Baumstämme als auch der BAumäste.
Astschlankheitsgrad (Astlänge zu Astdurchmesser) muss immer betrachtet werden.
Das sehe ich ganz selten auf Spielplätzen, fast nie: Einen Unglücksbalkenriss (2018 im November). Äußerst gefährlich. Sollte der Ast mehrere Jahre trotzdem halten, führt das zu einem Abschiedskragen. Soweit lässt man es bei den Bäumen nicht kommen, Pflegeschnitte erfolgen vorher. Abschiedskragen kommen damit auf Spielplätzen nicht vor.
Typisch leicht geschädigter Nadelbaum im Jahr 2019. Die schlaff herabhängenden Wedel sind deutlich zu erkennen, sind aber dicht mit Nadeln besetzt. 2021 war weiterhin sehr dichter Nadelbwewuchs bei wenig Zapfenbildung vorhanden.
Hier war die Wedelbildung im Jahr 2019 stark vorangeschritten, der Nadelbwuchs sehr licht. Es bestand Handlungsbedarf. Schwierig ist für die Kita, dass der Baum auf dem privaten Nachbargrundstück steht. DIe Jahresprüfung 2021 steht noch aus. Mal sehen, wie es in diesem Jahr aussieht.
Was ich auf Spielplätzen auch fast nie sehe, sind solche fast abgestorbenen Bäume, die mit äußerlich sichtbarem Pilzbewuchs übersät sind. Dabei betrachte ich auch immer die Bäume auf den Nachbargrundstücken, die auf den Spielplätze bei Sturm fallen könnten.
Vermutlich Anfang 2020 kräftig zurückgeschnitten. Der Austrieb dürfte im Jahr 2021 erfolgt sein, Bild vom Dezember 2021. Im nächsten Jahr, wenn sich das Blattwerk vollständig entwickelt hat, wird der Baum eine formschöne Krone haben. Und die Krone wird dicht belaubt sein. Zuviel Schatten auf einem Kinderspielplatz ist auch nicht gut. Verkehrssicherheit auf Spielplätzen hat einen hohen Stellenwert, die Anforderungen sind hoch. Gerichte sagen dazu Anforderungen des Verkehrs.
Völlig verkorkst geschnittener Baum. Das Schulgebäude wurde immer wieder freigeschnitten. Auf eine gleichmäßige Kronenform wurde nicht geachtet.
Es folgen viele Bilder quer durch den Jahresverlauf mit unterschiedlichen Problemen oder auch ohne Schäden. Pflegeschnitte sind umgehend oder in den nächsten zwei Jahren durchzuführen. Das älteste Bild stammt aus dem Jahr 2016, die meisten sind von 2019 bis 2021 entstanden.
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