An diesem Holz waren derart viele Astlöcher schon schadhaft, dass der Hersteller das Gerät auf seine Kosten nach drei Jahren ausgetauscht hat.
Hier war nach etwa sieben Jahren Schluss. Der Hersteller hat gemäß Garantie einzelne Hölzer ausgetauscht.
Da es der Querbalken des Zielgestells einer Seilbahn war, konnte der Schaden nicht länger akzeptiert werden.
Solche Schäden in Robinienholz sind völlig harmlos. Bei heimischen Hölzern wäre es ein Alarmzeichen, bei Robinie nicht. Der Schaden setzt sich eng begrenzt röhrenförmig nach unten fort, wenn Wasser nicht abfließen kann. Es dauert allerdings Jahre. Die Statik wird an diesem A-Mast einer Schaukel, oder war es eine Seilbahn, nicht beeinträchtigt.
Typisches optisches Bild nach ca. 10 Jahren. Scharfe Kanten werden leicht abgeschliffen. Das Holz darunter bleibt völlig hart. Denn bei Robinienhölzern handelt es sich ausschließlich um das harte Kernholz (und dann hoffentlich um das alte Holz, nicht das aus den ersten 15 Jahresringen). Das weiche Splintholz wurde beim Herstellungsprozess bereits entfernt.
Die oberste Holzschicht wird ab 10 Jahren zunehmend rauer. Bei Belastung wie an waagerechten Hölzern, über die geklettert wird, ist die Lebenserwartung nach meiner Erfahrung 10 bis 12 Jahre. Dann wird der Querschnitt zu gering. Siehe nächstes Bild.
Der Querbalken als auch der schräge Balken werden wegen der Abnutzung gepaart mit Witterungseinflüssen zunehmend dünner. Da das Robinienholz härter als alle anderen Hölzer von Spielplatzgeräten ist und obendrein eine hohe Biegesteifigkeit besitzt, also für schwingende Belastung bestens geeignet ist, kann ein nennenswerter Abrieb hingenommen werden.
Aber irgendwann ist es nicht mehr hinnehmbar.
Nach 11 Jahren war hier Schluss. Der Austausch einiger Hölzer wäre zu aufwändig gewesen.
So sah es nach 11 Jahren aus. Nach 12 Jahren siehe das erste Bild dieses Beitrages mit der Seilbahn. Der Balken ist ausgetauscht.
Der Kern bleibt bis zum Schluss hart. Pilzbefall dringt nicht in das Innere ein. Das Holz verwittert von außen an den Randschichten und besonders da, wo Kinder immer hinfassen. Robinie verhält sich völlig anders als unsere heimischen Hölzer, ist resistent gegen Pilzbefall. Hält unterirdisch länger als oberirdisch.
Robinienholz (Robinia pseudoacacia L.)
Robinienholz für Spielgeräte
Ich liebe Robinienholz und empfehle es grundsätzlich. Man braucht keine Stahlpfostenschuhe, kann die Hölzer unbedenklich direkt in den Boden setzen. Zur Stabilisierung sind Fundamente erforderlich. Die unterirdischen Holzteile halten auf jeden Fall länger als die oberirdischen, so meine Erfahrung. Errichtet man ein Spielgerät auf einer Tiefgarage, ist die Montage im Boden wegen der zu geringen Schichtdicke des Bodens natürlich eine andere.
Robinienholz ist sehr haltbar gegenüber der Witterung. Das liegt an der Dauerhaftigkeitsklasse 1 bis 2 gemäß DIN EN 350-2 gegenüber holzzerstörenden Pilzen. Das gilt aber nur für das adulte Kernholz (als nicht die ersten 15 Jahresringe). Früher war es die Resistenzklasse 1 gemäß DIN 68364. Genauso gut wären die Tropenhölzer, die aber wegen der Abholzung der Regenwälder vor Jahren bis Jahrzehnten ein Verwendungsverbot erhielten. Die Robinie ist die einzige Holzart, die bei uns wächst, mit der Dauerhaftigkeitsklasse 1. In die Klasse 2 werden die europäische Eiche und die Edelkastanie eingestuft. Die Lärche und europäische Douglasie gehören zur Gruppe 3-4. Wenig dauerhaft ist die Gruppe 4 mit Tanne, Fichte und Ulme. Gruppe 5 nicht dauerhaft sind Birke, Buche, Esche und Linde.
Herkunft der Robinie
Ursprünglich kam die Robinie aus Nordamerika. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde sie in Frankreich am Hofe eingeführt. Im Namen pseudoacacia steckt die Akazie drin. Im 19. Jahrhundert begann die Aufforstung mit Robinie in Europa. Man hat das schnelle Wachstum erkannt. Das Holz für die Spielgeräte stammt aus Plantagen. Die FSC-Zertifizierung weist auf eine nachhaltige Holzwirtschaft und Nutzung der Wälder hin. Also beim Kauf auf solche Angaben als auch das Herkunftsland immer achten. Weite Transportwege und Nachhaltigkeit vertragen sich nicht.
Die Robinie war der Baum des Jahres 2020.
Zusammenfassung der Haltbarkeiten
- Im Boden bis zu 20 Jahre
- Oberirdisch bis zu 18 Jahre im günstigsten Fall, normal bis zu 15 Jahre
- Bei Belastung durch Begreifen oder Beklettern 12 bis 15 Jahre
- Unter 10 Jahren: es wurde kein altes Kernholz verwendet, also evtl. reklamieren
- Bei Vorhandensein schadhafter großer Astlöcher höchstens 10 Jahre
Ordentliche Hersteller garantieren eine Haltbarkeit von 10 Jahren.
Deshalb ist eine sichere Aufbewahrung der Bestellunterlagen zusammen mit der Dokumentation der Abnahmeprüfung dringend zu empfehlen.
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