Barriere für Pkw auf dem Priwall

Wie trennt man einen wenig frequentierten Pkw-Parkplatz von einem Spielplatz mit einfachen und ökologischen Mitteln? Eine gute Lösung ist hier zu sehen. Die schweren Baumstämme halten jeden Pkw ab. Sie verdeutlichen dem Kind das Verlassen des Platzes. Ein niedriger Zaun wäre aufwändiger und weniger ökologisch gewesen, nur ein Holzzaun hätte in das Konzept gepasst.

 

Allerdings sind die Lücken so breit, dass ein Pkw hindurchpassen würde.

 

Wie sehen Sie die Lücke zwischen den Baumstämmen?

 

Hintergrund dieser Gestaltung ist ein Baugenehmigungsverfahren mit der Hansestadt Lübeck. Vor Errichtung von Spielgeräten mussten hier Belange des Umweltschutzes geachtet werden. Die wichtigsten Forderungen waren:

 

1. Der Sandtrockenrasen muss erhalten bleiben

2. Es darf durch den Spielbetrieb zu keiner großflächigen Vegetationsfreiheit führen

3. Bodenflächen sollen möglichst nicht befestigt werden

4. Fallschutzplatten und Sandmulden als Sicherungsmaßnahmen sind nicht gestattet

5. Spielgeräte sollen möglichst aus Holz sein und sie sollten in den Charakter des Entwicklungszieles "parkähnlicher Gehölzbestand" passen

 

Es sollte vorab ein "TÜV Sachverständiger" eine Vorprüfung durchführen, wie hoch der Versiegelungsgrad ist und die obigen Anforderungen eingehalten werden können. Da der TÜV kein Monopol hat, habe ich den Auftrag zu dieser Prüfung erhalten und durchgeführt. Es geht fachlich gesagt um eine sicherheitstechnische Bewertung anhand der einschlägigen Regeln und Normen für Kinderspielplätze. Abschluss war ein Gutachten. Ich bin damals zu einem Flächentotalverlust von 3 m2 gekommen, der vollständig durch Fallschutzsand gefüllt wird. In wenigen weiteren Quadratmetern wird der Bewuchs in der Nähe der Geräte eher weggespielt werden. Und es mussten die Podestebenen des Kombigerätes geschlossen werden (mit senkrechten Latten bzw. Netzen wurde dieses realisiert). Ansonsten hätten mehrere Quadratmeter ausgekoffert und mit Fallschutzmaterial aufgefüllt werden müssen. Damit wäre der Spielplatz nicht genehmigt worden.

 

Realistisch betrachtet sind es 5 bis 6 m2 geworden, in denen nur Fallschutzsand vorhanden ist. Denn Sand wird durch das Spiel weitergetragen als angenommen. Die weggespielten Bereiche sind in der Tat die kalkulierten 3 m2, vielleicht sind es auch 4. Dieses Gutachten hatte die Behörde erhalten und daraufhin die Genehmigung zur Errichtung erteilt. Das ist nunmehr 7 Jahre her.

 

Flächenverluste ergeben sich: am Rutschenauslauf, rechts und links der zwei Federwippen, hinten und vorn an der Stehwippe, am Eingangsbereich des Kombigerätes. Die Bilder stammen aus verschiedenen Jahren.

 

Das Schilf wächst stark nach, würde die Flächen ohne ein Dazutun zuwachsen lassen. Da das Schilf aber scharfe Blattkanten hat und die barfuß laufenden Kinder sich die Füße schneiden können, muss Schilf immer wieder weggenommen werden. Gleiches beobachte ich an einem ähnlichen Ferienpark in Süssau nördlicher von Travemünde nahe Heiligenhafen gelegen.

 

 

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